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Einführung in das Steuerrecht

 

 Von Dr. Georg Winter

 

 

Gewohnt Milliarden auszugeben, in rosa Wolken sanft zu schweben, so schwelgt der Staat in  großen Zahlen – am tollsten vor den Bundeswahlen. Dann netzt das Füllhorn seiner Güte auch abgelegenste Gebiete, und selbst Minoritäten sehen, wo ihre „treuen Freunde“ stehen.

 

Die Schulden schlagen hoch zu buche und trotz jeglichem Versuche, sie abzutun mit Wortgeklaube, zuletzt hilft nur die Steuerschraube. Auf Jahre nach den Bundeswahlen verbüßt  der Bürger Steuerqualen, und wie die Wahl auch ausgegangen – nun schließt der Fiskus seine Zangen.

 

Nun treibt er seine Knochensäge ins  zarte Hüftfleisch der Erträge, und weiß sich noch von Haut und Knochen ein feines Süppchen abzukochen. Den Krallen seiner Raubtierpfoten scheint keine Fledderei verboten, selbst wo schon Pleitegeier kreisen, schämt er  sich nicht vorab zu speisen.

 

Die Lehnsherr´n  schilt man heut´ Tyrannen, weil einst den Zehnten sie gewannen, wie soll man nun den  Fiskus nennen, von dem wir and´re Sätze kennen? Die Hundemeute der Gesetze dressiert er ab auf Bürgerhetze, da wird selbst alten Steuerhasen zum Schluss der Halali geblasen.

 

Wenn du aus lauter Menschenliebe verteiltest Äpfel im Betriebe, so wird ein Prüfer dich belehren, drauf sei noch Steuer aufzukehren. Sitzt schief der Hut rückst du ihn richtig, so  ist der Vorgang steuerpflichtig, und wenn du dich ums Rücken drücktest, wird halt fingiert das du ihn rücktest.

 

Recht sorglos, wo die  Steuern bleiben, doch stets besorgt sie einzutreiben, versteht auf jeden Dreck im Leben der Fiskus Steuern zu erheben. Wer glaubt, ins Ausland zu entkommen, wird dort am Wohnsitz hochgenommen. Verdien´ dir Franken,  Dollars, Gulden – was schließlich bleibt sind Steuerschulden.

 

Auf den Gewinn von zwanzig Liren sind vierzig Lire abzuführen, weil  achtzig hätt´st gewinnen müssen, der Fiskus muss es schließlich wissen. Zudem erhebt – nicht ganz geheuer – auch noch Palermo seine Steuer, und willst du deinen Beutel schonen, bezahlt man dir in blauen Bohnen.

 

Vorbei sind jene Goldnen Zeiten, wo in den wüsten Meeresweiten der Steuer sich noch Inseln fanden, die Frucht der Arbeit anzulanden. Heut gilt´s  die nackte Haut zu retten vorm Stahlgewicht der Steuerketten. Nur eine Rettung gibt’s auf Erden: Beamter von der Steuer werden!

 

 

Der Autor

 

Dr. Georg Winter ist erster Vorsitzender von B. A. U. M., Bundesdeutscher Arbeitskreis für  umweltbewusstes Management e. V., Hamburg. Er trug das Gedicht anläßlich des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Albert Rädler in München vor.